Real-Discount




 
 


Die Geschichte von Plus in Berlin

 

Nachdem 1972 in Duisburg die ersten Plus-Märkte eröffnet hatten und das junge
Tochter-Unternehmen in den Folgejahren erfolgreich expandierte, plante Tengelmann
auch Filialen in West-Berlin zu eröffnen.

Dies geschah ab dem 04.07.1977
durch eine Mehrheitsbeteiligung der Kaiser's Kaffee
Geschäft AG
(seit 1971 eine Tengelmann-Tochter) und der CARO Grundstücksverwaltungs-
Gesellschaft mbH
 an der in West-Berlin bereits seit dem 25.02.1963 bestehenden
Real-Discount Cohn & Bernd GmbH & Co
., welche zu diesem Zeitpunkt 16 Märkte betrieb.


Auszug vom Platten-Cover "Top-Hits eines Plus-Jahrzehnts" (1982)



Real-Discount Markt in der Leonorenstrasse in Berlin Steglitz
um ca. 1972-1976 (Eröffnung 1972)
Bildquelle: Buch "Berlin - Stadtlandschaft und Menschen"



Real-Discount Markt in der Karl-Marx-Straße in Berlin Neukölln 1975 (Eröffnung 1968).
Hier befand sich bis 1977 auch die Zentrale von Real-Discount.
Bildquelle: allekinos.com



Auszug aus dem Telefonbuch für Berlin West, Ausgabe 1976/1977


Ungefähre Rekonstruktion des Real-Discount Logos (ca. Anfang der 1970er),
anhand der nachfolgenden Preisplakate:




Infolge der Übernahme erfolgte am 16.09.1977 die Umbenennung des Unternehmens
in Real Discount oHG CARO Handels- und Verwaltungs-GmbH & Co.
Gleichzeitig beannte sich die
CARO Grundstücksverwaltungs-Gesellschaft mbH in
CARO Handels- und Verwaltungsgesellschaft mbH um.
Zudem zog die Zentrale von der Karl-Marx-Straße in die Großbeerenstraße
nach Berlin Tempelhof in die Räumlichkeiten der Kaiser's Kaffee Geschäft AG.



Auszug aus dem Telefonbuch für Berlin West, Ausgabe 1978/1979


Auszug aus dem Buch "Major Companies of Europe 1991/1992"


Aufgrund der Weiterführung der Unternehmensbezeichnung Real-Discount wurde auch
der Name "Real" für die Märkte beibehalten, das Design des Logos und das Konzept
jedoch an Plus angepasst.



Real-Markt in der Rheinstraße in Berlin Schöneberg 1980 (Eröffnung 1978)
Bildquelle: berlin.museum-digital.de



Real-Markt in der Oranienstraße in Berlin Kreuzberg 1983 (Eröffnung 1983)
Bildquelle: deutsche-digitale-bibliothek.de


Weitere Ansicht des Real-Marktes in der Oranienstraße 1984.
Bildquelle: orania.berlin



Neben den Lebensmittel-Märkten wurden, ebenfalls unter dem Namen Real,
auch einige Heimwerker-Märkte betrieben.


Real-Heimwerker-Markt in der Reichenberger Straße (NKZ) in Berlin Kreuzberg 1984
Bildquelle: berlin.museum-digital.de


Derselbe Real-Heimwerker-Markt, sowie ein Real-Discount-Markt in der Reichenberger Straße (NKZ) in Berlin Kreuzberg 1985
(Eröffnung 1983)
Bildquelle: nat.museum-digital.de




Logo der Real-Heimwerker-Märkte
Bildquelle: Deutsches Patent- und Markenamt


Während bis 1980 "lediglich" 7 neue Märkte eröffneten und 2 schlossen, erlebte Real
1981 ein sprunghaftes Wachstum um 11 weitere Märkte durch die Mehrheitsbeteiligung der
Tengelmann-Gruppe an der
Erstes Discounthaus in Berlin Bantam-Super Lebensmittel und Warenvertrieb
Arno Steidel KG
.


Auszug aus dem Buch "Die Konzentration im Handel"


Bantam-Super Markt in der Kantstraße in Berlin Charlottenburg 1978 (Eröffnung 1964)
Bildquelle: Friedrich_Berlin



Derselbe Markt in der Kantstraße, nun als Real, 1983 (Eröffnung 1982)
Bildquelle: Friedrich_Berlin



Bantam-Super Markt in der Straße Alt-Tempelhof in Berlin Tempelhof (Eröffnung 1966)
Bildquelle: akpool.de



Durch die Integration der bis dahin als Bantam-Super bekannten Märkte wuchs das
Filialnetz bis 1982 auf stolze 37 Märkte.


Schätzungsweise ab 1985 wurden die ersten Real-Märkte auf Plus umgeflaggt
oder als solche eröffnet.
Zu diesem Zeitpunkt war das Filialnetz bereits auf 51 Märkte gestiegen.


Der ehem. Real-Markt in der Oranienstraße mit Plus-Beflaggung im Winter 1986.
Bildquelle: berlin.museum-digital.de


Das Unternehmen hieß jedoch weiterhin noch
Real Discount oHG CARO Handels- und Verwaltungs-GmbH & Co,
bis es nach seiner Verschmelzung mit der
Kaiser's Kaffee Geschäft AG
1994 aufgelöst wurde.


Auszug aus dem Handelsregister


Plus
als Lebensmittelhändler findet erstmals im Telefonbuch von 1991/1992
Erwähnung, jedoch lediglich mit einem Verweis zu Real-Discount.


Auszug aus dem Telefonbuch für Berlin West, Ausgabe 1991/1992


Auszug aus dem Telefonbuch für Berlin West, Ausgabe 1991/1992


Durch die Wiedervereinigung erschloss sich für Plus ein vollkommen neuer Markt.
Wurde anfangs noch aus provisorischen Verkaufsstellen in Baracken, Zelten,
Eisenbahnwaggons und LKW heraus verkauft,
konnten durch die Übernahme einiger
HO-Kaufhallen bereits Ende 1991 die ersten Märkte in Berlin Ost eröffnen,
so dass es in jenem Jahr schon 85 Plus-Märkte
in Berlin gab.


Bildquelle: Buch 150 Jahre Tengelmann


Um die Belieferung der stetig wachsenden Anzahl von Filialen in den neuen
Bundesländern gewährleisten zu können, wurde 1991 eine neue
Zweigniederlassung in Berlin errichtet.


Zentrallager an der Landberger Allee
Bildquelle: luftbildsuche.de



1999 wuchs das Filialnetz nochmals sprunghaft durch die Übernahme der Märkte
der TIP-Discount Handels GmbH & Co. KG.


TIP Discount Markt am Cottbusser Platz in Berlin Hellersdorf.
Bildquelle: gettyimages.de



Im Sommer 2000 wurde das neue Logistikzentrum am Arkenberger Damm
im Norden Berlins in Betrieb genommen.


Logistikzentrum am Arkenberger Damm in Berlin Pankow (Foto 2004)
Bildquelle: luftbildsuche.de



Um 2008 herum zählte das Berliner Filialnetz von Plus mehr als 170 Märkte.


Werbebanner an einer Hauswand in der Fürstenwalder Allee in Berlin Köpenick.
Bildquelle: Google Earth



Bildquelle: Google Earth


Mit der Übernahme von Plus durch Edeka und der anschließenden
Umbeflaggung auf Netto Marken-Discount verschwanden ab 2009
nach und nach die Plus-Märkte aus dem Berliner Stadtbild.
Zwar war ursprünglich geplant kleinere Filialen als
Plus Marken-Discount weiterzuführen, dazu kam es
leztendlich jedoch nie.


Auszug aus Edeka-Geschäftsbericht 2008




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